YDAN SARCIAT

in Maler zwischen Pinsel und Mausklick

Sarciat Ydan wurde am 7. August 1957 in Rabat in Marokko als Kind französischer Eltern geboren. Im Alter von drei Jahren zog er mit seiner Familie nach Übersee auf die französischen Antillen. Dort verlebte er seine Kinder- und Jugendzeit auf den Inseln Martinique, Guadeloupe und Guyane. Im Alter von 15 Jahren entdeckte er seine Liebe zur Malerei. Er hatte weder eine Technik, noch einen Lehrmeister, aber bereits damals schwelgte er in Farben. Als junger Mann kehrte er in die Heimat seiner Eltern zurück und unterrichtete dort 4 Jahre lang in Dax im Südwesten Frankreichs das Fach Technik. Seit 1984 widmet er sich ausschließlich der Malerei und lebt und arbeitet in Paris.

Sarciat Ydan ist ein Autodidakt, worauf er stolz hinweist. Er gehört keiner Schule an, läßt sich in keine Schublade stecken. Über die traditionellen Techniken wie Öl auf Leinwand und Kreidetechnik fand er zu seinem persönlichen Stil, der sich auch heute noch beständig weiterentwickelt. "Ich bin froh, dass ich noch nicht am Ende meiner Entdeckungen angekommen bin", sagt er. " An dem Tag, an dem die Kunst mir nichts mehr gibt, werde ich aufhören schöpferisch tätig zu sein."

Seine Phantasie ist geprägt von den üppig bunten Bildern vom Leben auf Martinique, die sich ihm in seiner Kindheit unauslöschlich ins Gedächtnis eingegraben haben. So malt er stets aus der Erinnerung in seinem Atelier und verwendet kräftige Farben. "La couleur, c'est la joie", Farbe bedeutet Lebensfreude, wie er selbst anmerkt. Farbe und Bewegung sind für ihn die zentralen Gestaltungselemente. Er hat einen Blick für Gesten, Haltung und Rhythmus, was er originalgetreu einfängt und festhält. Jeden seiner unterschiedlichen Zeichenstile verknüpft er mit bestimmten Themen und mit einer eigenen Signatur. Der junge SARCIAT malt mit traditionellen Gestaltungsmitteln wie Pinsel oder Kohle. Zu seinen Lieblingsmotiven zählen traditionelle Szenen aus dem täglichen Leben wie zum Beispiel die Frauen von Martinique und die Tuareg. Sarciat Ydan ist ein äußerst experimentierfreudiger Künstler und erfand eine neue Spielart des Airbrush, die er "Aéromosaique" nennt. Bei dieser Technik fügt der Künstler mosaikartig kleine quadratische und rechteckige Prismen aneinander und übereinander, die sich Stück für Stück zu einem Ganzen fügen. Es entstehen Momentaufnahmen aus der Welt des Sports, die Geschwindigkeit und Bewegung festhalten. Für diese Technik und die so entstandenen Bilder benutzt er das Pseudonym YDAN. Sarciat Ydans neueste "Entdeckung" ist der Computer als Hilfsmittel. Dabei ersetzt die Maus den Pinsel und mit jedem "Klick" verknüpft SARCIAT YDAN auf raffinierte Weise Kunst und Technik miteinander. Die Arbeit mit dem Computer läßt im Experimentierstadium unendlich viele Varianten eines Bildes zu. Doch der Computer bleibt nur das Werkzeug. Erst die geschickte Hand und die Phantasie des Künstlers lassen letztendlich das Gesamtkunstwerk entstehen.

Sarciat Ydan interessiert sich nicht nur für traditionelle Kulturen, sondern auch in hohem Maße für den Sport. So schuf er anläßlich der Olympischen Spiele 1992 in Albertville eine Serie von 70 Bildern und Pins mit Motiven aus den verschiedenen olympischen Disziplinen. Auch die Formel 1 hat er schon hautnah in Magny-Cours miterlebt, und jeden Sommer ist er mit großer Begeisterung bei den Cesta Punta Meisterschaften, einer typisch baskischen Sportart, in St.Jean-de-Luz in Südwestfrankreich dabei.

Die eine Hälfte des Jahres reist Sarciat Ydan in fremde Länder und andere Kulturen und sucht aufs Neue Inspiration, um später die gewonnenen Eindrücke in den Wintermonaten in seinem Atelier in Paris zu verarbeiten. Er selbst bezeichnet sich als Kosmopolit und sagt, dass ihn jedes Land, das er besucht hat oder in dem er gelebt hat, beeinflußt und ein Stück weitergebracht habe. Seine Kunst beschränkt sich nicht nur auf das Malen auf Papier oder Leinwand; er hat unter anderem mehrere öffentliche Gebäude in Frankreich mit Fresken versehen und ein Motiv für eine Telefonkarte entworfen. Der über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannte Maler Sarciat Ydan wurde schon mehrfach für seine Kunstwerke mit Preisen

In Freiburg präsentiert der Künstler zum ersten Mal in Deutschland bei Oliver Stulz Wohnkultur einen Querschnitt seiner Werke unter dem Titel "Itinéraires" (Reisewege). Die Idee, seine Bilder in einem Möbelgeschäft im gehobenen Stil zu präsentieren, hat ihn besonders fasziniert, da es an diesem Ort gelingt, die Kunst "im Rahmen des alltäglichen Lebensraums" zu zeigen.

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